AGBoden:Verknüpfungsregel 1.1
Ermittlung der effektiven Durchwurzelungstiefe
EINGANGSDATEN
- Bodenart je Horizont
- Rohdichte, trocken je Horizont (in Klassen) oder effektive Lagerungsdichte je Horizont (in Klassen)
- Horizontsymbol je Horizont
- bei Podsolen: Verfestigungsgrad von B(h,s)-Horizonten
KENNWERT
We [dm]
KENNWERTERMITTLUNG
Die Grundwerte der effektiven Durchwurzelungstiefe (We) sind gemäß AG BODEN (1994) nach der vorherrschenden Boden- bzw. Torfart und Klasse der effektiven Lagerungsdichte oder Rohdichte, trocken, festgelegt und können den nachfolgenden Tabellen entnommen werden. Bodentypologische Besonderheiten, die das Wurzelwachstum positiv oder negativ beeinflussen, werden durch folgende Modifikationen berücksichtigt:
1. | Bei Grundwasserböden endet die We spätestens an der Obergrenze des Gr-Horizontes. |
2. | Bei Auenböden, Kolluvien, Plaggeneschen: Reicht der M- oder E-Horizont tiefer als es dem zu ermittelnden We-Wert für die vorherrschende Bodenart entspricht, dann gilt:
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3. | Bei Podsolen beginnt der Bs-, Bsh-, Bh-, Bhs-Horizont mehr als 2 dm über der ermittelten We, dann gilt
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4. | Bei geschichteten Profilen:
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ANMERKUNGEN
Die Werte der Bodenart "Grobboden" und "Festgesteinszersatz" beruhen z.T. auf Schätzungen bzw. Ableitungen, die nur durch wenige Messungen belegt sind.
Die Werte für Hoch- und Niedermoortorfe in Tabelle 3 gelten für mittleres Substanzvolumen (SV3).
Der Kennwert We [dm] bezieht sich auf die effektive Durchwurzelungstiefe bei einjährigen landwirtschaftlichen Nutzpflanzen in Trockenjahren; für Forst- und Grünlandnutzung müssen die Kennwerte modifiziert werden.
STAND
Januar 1995
QUELLEN
Sekundärquelle: AD-HOC-AG BODEN (2000): Methodendokumentation Bodenkunde. Auswertungsmethoden zur Beurteilung der Empfindlichkeit und Belastbarkeit von Böden. – HENNINGS, V. (Koord.), 2. Aufl., Geol. Jb. SG 1; Hannover.
Primärquelle: AG BODEN (1994): Bodenkundliche Kartieranleitung. - 4. Auflage; Hannover.